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T-Shirt mit der Nähmaschine nähen
In unserem T-Shirt Tutorial werde ich zeigen, wie man ein T-Shirt nur mit der Nähmaschine näht. Wir brauchen dazu weder eine Overlock noch einen Obertransportfuß. Ich werde alle Nähte vorstellen und zeigen wie man sie richtig verarbeitet. Wir nähen elastische Nähte ohne Spezialzubehör. Dabei habt ihr Gelegenheit die Elna Nähmaschine 680 explore kennenzulernen.
Durch die Aufnahme der neuen Elna Nähmaschinen in unser Geschäft habe ich Gelegenheit genutzt, diese Maschinen auf Herz und Nieren zu prüfen. Mich hat besonders interessiert, wie gut sich Jersey mit diesen Nähmaschinen nähen lässt.
Anstatt nur ein paar Nähte auf Stoffstreifen auszuprobieren, wollte ich ein „reales“ Nähprojekt nähen. Was eignet sich im Sommer besser als ein luftiges T-Shirt? Mit ein paar Testnähten lässt sich nur schlecht beurteilen, wie sich die Maschine verhält.
Ich bin positiv überrascht, wie gut der Jerseystoff mit einer Elna transportiert wird. Keine Wellen oder gedehnte Nähte! Auch ohne Obertransportfuß lassen sich erstaunlich gute Ergebnisse erzielen.
Das gratis Schnittmuster für das T-Shirt
In der Nähanleitung verwende ich das kostenlose Schnittmuster Kimono-Tee von Maria Denmark. Es ist sehr einfach zu nähen und kommt ohne extra eingesetzte Ärmel aus. Deshalb ist es auch auf Anfänger sehr gut geeignet.
Wer das T-Shirt nähen möchte, kann es bei Maria Denmark herunterladen. Es enthält die Größen XS-4XL. Der Schnitt ist für einen Brustumfang von 82 cm (XS) – 124 cm (XL) vorgesehen. Die genauen Maßtabelle kannst Du im Schnittmuster-PDF nachlesen.
✂ Schnittmuster-Kimono-Tee (Download PDF)
Nähzutaten für das Shirt
- ca. 1 – 1,5 m Stoff je nach Kleidergröße
- Garn
- Jersey-Nähmaschinennadeln
- Jersey-Zwillingsnadel
- Stecknadeln
- Schneiderschere
- oder Rollschneider und Schneidmatte
- Applikationsschere
- Trickmarker oder Kreide
- Schrägbandformer 25 mm von Prym
- Bügeleisen
- Nähmaschine
Das T-Shirt nähen
Zuschneiden des Schnittes
Schnittmuster ausdrucken und vorbereiten. Anschließend den Jerseystoff zuschneiden und folgende Nahtzugabe hinzufügen:
- Nahtzugabe Seitennähte 1 cm
- Nahtzugabe T-Shirt Saum 3 cm
- Nahtzugabe Ärmelausschnitte 2 cm
- Halsausschnitt ohne Nahtzugabe zuschneiden.
Halsstreifen zuschneiden
Für das Einfassen des Halsauschnittes einen ca. 80 cm Jerseystreifen mit der Breite von 4,5 cm zuschneiden. Die genaue Länge für den Ausschnitt werden wir später am Schnitt messen.
Saumzugaben auf den Stoff anzeichnen
Mit einem Trickmarker oder Kreide zeichnen wir die Saumzugaben an den Ärmel (2 cm) und am Shirtsaum (3 cm) auf dem Stoff an.
Saumzugabe stecken
Die Saumzugaben am Vorder- und Rückenteil nach innen legen und mit Stecknadeln fixieren.
Saumzugabe bügeln
Die gesteckte Saumzugabe mit dem Bügeleisen bügeln und gut auskühlen lassen.
Schrägband für den Halsausschnitt
Den Halsausschnitt des Shirts fassen wir für einen schönen Abschluss mit Schrägband ein. Das kann man entweder fertig kaufen oder aus Stoffstreifen selber herstellen.
Beim Zuschnitt haben wir das Schrägband bereits mit einer breite von 4,5 cm zugeschnitten. Das ist ideale Breite für einen Halsausschnitt und entspricht den vorgefertigten Schrägbändern.
Den Anfang des Jerseystreifens spitz zuschneiden.
Anschließend den Streifen mit der linken Seite nach oben in den Schrägbandformer einfädeln.
Den Jerseystreifen Stück für Stück durch den Schrägbandformer ziehen und dabei bügeln. Das Band dabei etwas auskühlen lassen.
Auf diese Art kann man wunderbar Schrägbänder selber machen und hat für jedes Nähprojekt das passende Band parat.
Schulter und Seitennähte stecken
Vor dem Nähen die Schnitteile mit dem Stoff rechts auf rechts aufeinander legen und mit Stecknadeln fixieren.
Jersey nähen mit der Nähmaschine
Das wichtigste zum Nähen von Jersey- oder Sweatshirtstoffen sind die richtigen Nähmaschinennadeln.
Jerseystoffe sollte man mit Jerseynadeln in Stärke 75 nähen. Für Sweatshirtstoff ist Stärke 90 empfehlenswert.
Bei der Nähmaschine sind verschiedene Stiche zum Nähen von elastischen Maschenwaren geeignet. Wenn die Maschine über einen verstellbaren Nähfußchendruck wie die Elna 680 explore verfügt, stellen wir ihn auf eine leichte Stufe ein. Ein zu starker Nähfußdruck dehnt den Stoff beim Nähen aus.
Blitzstich
Die einfachste Variante ist der sogenannte Blitzstich. Dies ist eine Art sehr feiner Zickzackstich, der eine fast gerade Naht erzeugt, die jedoch elastisch ist. Er wird mit dem normalen Nähmaschinenfüßchen genäht.
Zum Nähen mit dem Blitzstich wird der Stoff so unter das Nähmaschinenfüßchen gelegt, das der Transporteur den Stoff mit beiden Schenkeln transportiert. Das ergibt eine schöne gerade Naht.
Overlockstich
Mit dem Overlockfüßchen können wir einen elastischen Overlockstich mit der Nähmaschine nähen.
Das passende Overlock-Füßchen für diesen Stichsorgt dafür, dass der Stoff während des Nähens nicht zusammengezogen wird. Der Stoff wird dabei direkt an die Kante des Nähfußes angelegt.
Bei Webwaren kann man mit diesem Stich Stoffe hervorragend versäubern.
Zickzackstich
Verfügt die Nähmaschine nicht über elastische Stiche, kann man die Nähte auch mit einem Zickzack-Stich nähen.
Hierzu wird eine Stichlänge 2 und Stichbreite 2 für Zickzack an der Nähmaschine eingestellt.
Der Stoff sollte ebenso wie für den Blitzstich vollständig unter dem Nähmaschinenfüßchen liegen, um einen guten Stofftransport zu erreichen.
Tipp: Wie verhindert man, dass der Stoff am Nahtanfang in die Maschine gezogen wird?
Sollte die Maschine am Nahtanfang den Stoff nur schwierig transportieren hilft ein einfacher Trick: Ober- und Unterfaden am Nahtanfang festhalten und ganz leicht nach hinten ziehen.
Dies erleichtert den Stofftransport und sorgt dafür, das der Stoff nicht in die Maschine gezogen wird.
Im Vergleich der Nähte sieht man, dass man mit jedem dieser Stiche Jerseystoffe problemlos nähen kann. Auch Stiche werden dabei nicht ausgelassen. Die Naht liegt schön glatt und der Stoff wird weder zusammengezogen noch gedehnt.
Die Stiche von rechts nach links sind:
- Zickzack-Stich
- Blitzstich
- Overlockstich
Schulter- und Seitennähte nähen
In der Nähanleitung möchte ich zeigen, dass man auch mit einer normalen Nähmaschine ohne Sonderstiche problemlos Shirts nähen kann. Deshalb nähe ich die Schulter- und Seitennähte mit Zickzack-Stich mit Stichlänge 2 und Stichbreite 2.
Die Nahtzugabe von 1 cm liegt dabei auf beiden Schenkeln des Transporteurs auf.
Beide Schulternähte und die Seitennähte damit nähen.
Nahtzugabe zurückschneiden
Mit einer Schere oder einem Rollschneider kann man die Nahtzugabe zurückschneiden.
Die Rundungen zwischen Arm und Seitennaht am besten mit einer Schere vorsichtig kürzen.
Nahtzugabe versäubern
Optional kann man die Nahtzugabe bei Jerseystoffen versäubern. Das ist nicht unbedingt erforderlich, denn Jersey franst nicht wie ein Webwarenstoff aus.
Hierzu knappkantig mit Zickzack-Stich oder Overlockstich nähen. Das sorgt für einen hübschen Abschluss der Nähte und das Shirt wird auch von innen hübsch.
Halsausschnitt mit Jersey-Schrägband versäubern
Um die richtige Länge des Schrägbandes zu bestimmen, messen wir die Ausschnittlänge des Vorder- und Rückenteils.
Bei Jerseystoffen müssen wir die Dehnung berücksichtigen, die beim Nähen des Ausschnittes entsteht. Aus diesem Grund wird das Schrägband ca. 10% kleiner zugeschnitten, als die Länge des Ausschnitts mißt. Der Ausschnitt liegt damit schön glatt am Hals an.
Beispiel Größe M:
- halber vorderer Ausschnitt 17 cm
- halber hinterer Ausschnitt 14,5 cm
- Gesamtlänge = 17 cm + 14,5 cm * 2 = 63 cm
- 10 % Dehnung der Länge abziehen: 6,3 cm = 57,7 cm
- Nahtzugabe von 1 cm hinzufügen: 57,7 cm + 2
- Länge des Jersey-Schrägbandes: 59,7 cm
Das zuvor gefertigte Schrägband auf die richtige Länge schneiden.
Das Schrägband auffalten und offene Kanten aufeinander stecken.
Mit Geradstich das Jerseyschrägband zum Ring schließen.
Das Schrägband in 4 gleichgroße Teile unterteilen und mit Kreide oder Stecknadeln markieren.
Ebenso den Halsausschnitt in 4 Teile unterteilen.
Jetzt das Schrägband mit Stoff rechts auf rechts verteilt auf den Halsausschnitt stecken.
Mit der Nahtzugabe von 1 cm und engem Zickzack-Stich das Schrägband aufnähen.
Das Schrägband wird während des Nähens leicht gedehnt und bildet einen glatten Abschluss.
Das Schrägband um die Kante legen und von der Oberseite des Shirts mit Stecknadeln feststecken.
Rundherum den Halsausschnitt vorbereiten.
Anschließend direkt neben der Ansatzkante mit engem Zickzackstich oder Geradstich von der rechten Stoffseite den Halsstreifen nähen.
Rundherum nähen bis der Halsstreifen vollständig fixiert ist.
Mit einer Applikationsschere kann man den überstehenden Stoff des Halsausschnittes zurückschneiden.
Das T-Shirt säumen
Die bereits am Anfang der Nähanleitung gebügelten Säume nach innen legen und mit Stecknadeln fixieren.
Mit einer Zwillingsnadel alle Säume nähen. Dabei einen Geradstich verwenden und die Stichlänge nicht kleiner als 2,5 einstellen.
Mit diesem letzten Schritt ist das Tutorial beendet und Dein neues Shirt fertig.
Wenn Dir die Anleitung gefallen hat, teile sie gerne in den sozialen Netzwerken. Bei Fragen kannst Du uns über das Kontaktformular schreiben.
Alle Dinge, die wir in der Nähanleitung verwendet haben, wie z. B. Stoff, Nähzubehör, Füsschen, Nähmaschine usw., findest Du in unserem Ladengeschäft in Hannover – Altwarmbüchen.
Die neuen Elna Nähmaschinen und Overlocker können ab sofort selbstverständlich bei uns zur Probe genäht werden. Besuche uns hierzu einfach in unserem Geschäft.